Als wir 2013 in Australien durch das Outback fuhren, fiel uns ein blau bemalter toter Baum auf. Er erinnert an einen jungen Aborigine, der infolge einer Depression durch Suizid aus dem Leben schied.
Das ursprünglich in Westaustralien ins Leben gerufene Blue Tree Project mit seiner stetig steigenden Zahl toter blauer Bäume hat sich zu einer nationalen Initiative entwickelt. Sie soll Menschen, die mit psychischen Problemen kämpfen, ermutigen, sich zu äussern. Der blaue Baum und das Kürzel «R U ok» (are you ok?) sind zum Symbol der Bewegung geworden. «R U ok», diese zentrale Frage hat das Potential, das Schlimmste zu verhindern und gibt zu verstehen, dass es in Ordnung ist, nicht in Ordnung zu sein.

Quelle: Kallie Balaam, Narrogin Observer
Unterdessen widerspiegeln Blaue Bäume weltweit, was wir alles verlieren könnten. Sie verweisen zum Beispiel auf ökologische Themen wie das Absterben gewisser heimischer Flora, hervorgerufen durch die Dynamik der Klimaerwärmung. Es drängt sich die Frage auf ‘Natur R U ok’?
So ist es auch bei unseren Kunstaktionen, wo wir mit leuchtend ultramarinen Baumtorsos ein markantes Zeichen setzen. Es macht aufmerksam auf die dramatische Situation unserer Bäume, die mit dem zukünftigen Klima nicht mehr zurechtkommen werden.
Die blaue Farbe symbolisiert Wasser, Himmel und Natur und soll das Bewusstsein für die Bedeutung von Bäumen für unser Ökosystem schärfen. Unsere blauen Bäume sollen die kreative Botschaft vermitteln: «Pflanzen wir heute was morgen noch wächst».
Diesem Motto folgend müssen wir jetzt den Mut haben, nebst resistenten Einheimischen auch sogenannte Exoten-Gehölze zu pflanzen.
Lassen Sie sich an einer der Führungen durch die Auenlandschaft und Gehölzsammlung im Champ-Raclé zum Thema Gehölze im Klimawandel inspirieren. Mit Ihrer Spende haben Sie zudem die Möglichkeit unser Projekt für klimaresistente Bäume zu unterstützen.

Autor: Roland Fasnacht